Im neuesten Wandern-im-Rheinland-Abenteuer verschlug es uns diesmal an die wunderschöne Siegstrecke zwischen Siegburg und Windeck, genauer gesagt zum Erlebnisweg (Rundweg als Seitenarm des Natursteigs Sieg) Dörferweg nach Eitorf, in der Nähe der Burg Blankenberg. Dabei handelt es sich um einen ruhigen Rundweg mit gut ausgebauten Wegen über die gemäßigten Höhen der Leuscheid, vorbei an Feldern, Weiden, und einigen Fachwerkdörfern. Die Strecke ist von der Wegbeschaffenheit her auch bei oder nach widrigem Wetter gut zu gehen.
Nachdem die Wanderung wegen eines Bahnstreiks vom 28.1. verschoben wurde, trafen sich am 4.2.24 immerhin 12 Wanderfreudige zu dieser Winterwanderung am Bahnhof Eitorf, an dessen West- und Ostseite sich ausreichend Park+Ride Parkplätze befinden.
Gott sei Dank kam uns kein Außerirdischer bei der Parkplatzwahl zuvor!
Wir folgten Bahnhof- und Brückenstraße Richtung Eitorfer Markt und gingen dann weiter durch den Ortskern und überquerten den Eipbach nach ca. 700 Metern, der noch vor rund 100 Jahren die Baustmühle antrieb:
Die Überquerung des Eipbaches
Wir folgten dem Eipbach weiter, bis wir die Stadt verließen, und gingen dann parallel zur Asbacher Straße durch den Wald. Am Ende des Fußgängerwegs bogen wir links ab, überquerten kurz darauf die Asbacher Straße, und stiegen auf die Leuscheid, einen bewaldeten Höhenzug, auf:
Die Überquerung der Asbacher Straße leitete den Anstieg auf die Leuscheid ein
Nach dem gemäßigten Aufstieg, bei dem wir dem roten Symbol des Rundwegs durch den Wald folgten, kamen wir bei 3,9 km an die ersten Weiden.
Vorbei an einer kleinen Picknickbank am Wegkreuz und einer Rinderherde ging es über die Felder nach Mierscheid. In diesem Dorf sah man zahlreiche gut erhaltene Fachwerkhäuser.
Ein Fachwerkhaus in Mierscheid
Nach rund 5 km erreichten wir am Ortsausgang Mierscheid den sehr komfortablen Pausenort, die Bellevue-Hütte, mit Bänken, Tischen und – wie der Name schon aussagt - einem schönen Ausblick Richtung Eipbach, Eitorf und das Siegtal:
Der Ausblick von der Bellevue-Hütte kann sich sehen lassen.
Am Ortsausgang von Mierscheid ging es leicht bergab, und wir erreichten nach einiger Zeit Lascheid, ein weiteres Dorf des Dörferwegs, wo wir den Blick auf Fachwerkhäuser sowie in das Siegtal genießen konnten. Am Ortsausgang von Lascheid querten wir den Lascheider Bach und folgten der Straße „Rosenthal“ durch Wiesen nach Siebigteroth. Dort erwartete uns ein weiterer Anstieg (ca. 40 Hm) vorbei an Obstbaumwiesen.
Ob sich die Siebigterother Bürger der Vielfaltsbotschaft dieser Bank bewusst sind?
Über gut begehbare Waldwege erreichten wir nach 7,8 km Käsberg, wo es prinzipiell die Ausstiegsmöglichkeit mit einer Bushaltestelle der Linie 573 Richtung Eitorf gibt. Es handelt sich allerdings um ein AST (Anruf-Sammeltaxi), d.h. der Bus muss eine Stunde vorher bestellt werden (02241/499999); zusätzlich kommt dieser Bus nur alle 2 Stunden.
Wir folgten den Wegen „Wiesenau“, „Feldwiese“ und „Tönneshof“ an urigen Fachwerkhäusern vorbei zum Ortsausgang von Käsberg. Danach stiegen wir durch dichten Nadelwald bis zum höchsten Punkt der Wanderung auf, dem Pavillon an der Erhebung Höhensteine oberhalb von Huckenbröl.
Bei ca. 9,8 km erreichten wir den Pavillon „Höhenstein“, der auch die Möglichkeit einer Pause bot (allerdings mit deutlich weniger Sitzmöglichkeiten als die Bellevue-Hütte und auch die Aussicht ist durch die Bäume nicht mehr so schön wie zu der Zeit, als sie neu war). Die Höhensteine, im Volksmund auch der Höhenstein genannt, haben ihren Namen von großen Quarzbrocken, die in die Humusschicht eingelagert sind. Die Erhebung ist je nach Quelle zwischen 235 und 240 m hoch. Der benachbarte Funkmast sorgt jedoch für gute Netzabdeckung.
Der Pavillon 'Höhenstein'
Wenige hundert Meter weiter, im Osten des Kernorts Eitorf, bot sich ein attraktiver Ausblick ins Siegtal:
Ausblick ins Siegtal im Osten von Eitorf
In Serpentinen an Quarzbrocken vorbei und somit knieschonend gestaltete sich der Abstieg Richtung Eitorf, zunächst mit ca. 60 Hm nach Huckenbröl. Auf dem Weg dorthin sieht man in den Weiden immer wieder weiße Quarzbrocken. Über Obstwiesen und schöne Ausblicke ins Siegtal ging es ca. 70 Hm bergab durch Huckenbröl bis zur Huckenbröler Straße und schließlich zur ersten Bebauung von Eitorf.
Fachwerkhäuser in Huckenbröl
Nach dem Überqueren der Bahngleise führte uns der Weg „Auelswiese“ durch den gründerzeitlichen Park am Ufer der Sieg entlang, wo wir kurz nach der Brücke über die Sieg („Brückenstraße“) links abbogen, und erreichten in wenigen hundert Metern rechts am Schulzentrum vorbei über das im Rahmen des Projekts „Sprung an die Sieg“ neu gestalteten Areal mit Kunstwerken und schönen Wegen, den Start- und Endpunkt der Wanderung, den Eitorfer Bahnhof.
Zum Abschluss der Wanderung gab es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten in Eitorf.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass es sich um eine überschaubare, knieschonende und Kinderwagen-geeignete Wanderung handelt, die mit ein paar Highlights (Ausblicke ins Siegtal, Fachwerkhäuser, abwechslungsreiche Landschaften) überzeugt. Zudem ist der Dörferweg wegen der begrenzten Länge, der wenigen Höhenmeter sowie aufgrund gut ausgebauter Wege auch bei widrigem Wetter geeignet.