Die 4. Etappe des Bergischen Wegs wartet mit herbstlicher Färbung der Bäume und Laub auf dem Weg auf!
Der Wanderweg in unmittelbarer Nähe der Stadtgrenze zwischen Solingen und Wermelskirchen bot uns viel Laub und herbstliche Farben.
Der Ausblick vom Rast- und Pausenplatz "Alter Fritz" am Stadtrand von Wermelskirchen in Richtung des Burgfrieds von Schloss Burg
Ein interessanter Baum erregte unsere Aufmerksamkeit: Der durchweg grüne Baum hing buchstäblich über unserem Weg!
Müngstener Brücke:
Die Müngstener Brücke überspannt das Tal der Wupper zwischen den Städten Solingen und Remscheid. Sie gilt als herausragendes Beispiel für die Ingenieurskunst des frühen Industriezeitalters. Gebaut wurde sie drei Jahre lang, nämlich von 1894 bis 1897, ehe sie im Juli 1897 eröffnet wurde. Sie ist 465 Meter lang und schwebt ganze 107 Meter über dem Tal der Wupper und ist damit nach wie vor die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands! 2010 gab es eine vorübergehende Sperrung aus Gründen der Statik. Ab Mitte 2011 durften wieder Züge fahren, wobei es im Rahmen der Sanierungen erneut zu Sperrungen kam. Des Weiteren gibt es seit einigen Jahren Bestrebungen, die Müngstener Brücke - gemeinsam mit "Schwester"-Bauten in Portugal, Frankreich und Italien - als serielles Weltkulturerbe auf der entsprechenden Liste der UNESCO eintragen zu lassen. Hierzu haben bereits mehrere internationale Tagungen stattgefunden. Mit einer Entscheidung wird in einigen Jahren gerechnet (Stand Ende 2018).
Napoleonsbrücke:
Die Napoleonsbrücke ist eine zwischen 1846 und 1849 erbaute, also 170 Jahre alte Bogenbrücke über die Wupper. Sie liegt zwischen den Städten Solingen und Remscheid an der Mündung des Morsbachs und ist als Baudenkmal unter Schutz gestellt. Sie wurde seinerzeit als Straßenverbindung zwischen den beiden prosperierenden Industriestädten Remscheid und Solingen gebaut, deren Vorgänger - eine Holzbrücke - durch ein Hochwasser zerstört worden war. Bis 1963 diente die Brücke dem Durchgangsverkehr, welcher heutzutage durch die B 229 geregelt wird, deren Brücke in direkter Sichtweite der Napoleonsbrücke gebaut wurde. Seit dieser Zeit ist sie ausschließlich Fußgängern vorbehalten, meistens Wanderern als Wupperüberquerung. Der Name "Napoleonsbrücke" setzte sich erst in den letzten Jahrzehnten in der Bevölkerung durch und ist nicht zeitgenössisch. Die Herkunft der Bezeichnung ist ungeklärt, dennoch wird die Brücke auch in der offiziellen Denkmalliste der Stadt Solingen seit dem 15. Juni 1998 unter der Nummer 594 als Napoleonsbrücke geführt.
Müngstener Diederichstempel:
Der Müngstener Diederichstempel wurde von dem wohlhabenden August Diederichs gestiftet und 1901 errichtet, also kurz nach dem Bau der Müngstener Brücke! Nicht ohne Grund an dieser Stelle: Diederichs, der aus Remscheid stammt und zu dem Zeitpunkt pensionierter Direktor eines Schweizer Internats war, suchte sich den Platz für das Bauwerk selbst aus. Er verfügte, dass der Pavillon zu allen Tages- und Jahreszeiten für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll. Er wurde im neugotischen Stil gebaut und hat eine siebeneckige Grundform. Seit November 1987 hat er einen Eintrag in der Denkmalliste der Stadt Remscheid. Im Präsentationsjahr der Regionale 2006, eines Strukturförderprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen, wurde er zudem umfangreich saniert. Und noch etwas Interessantes über diesen Aussichtspavillon: Er steht zwar auf Remscheider Stadtgebiet, gehört aber der Stadt Solingen. Sie hat das Grundstück, auf dem der Pavillon steht, bereits 1882, also vor Bau des Pavillons gekauft! Übrigens gibt es noch einen weiteren Diederichstempel in der Nähe: der Burger Diederichstempel, für den weitgehend dasselbe gilt wie für den Müngstener Diederichstempel.
Sengbachtalsperre:
Die Sengbachtalsperre gehört mit der Fertigstellung ihrer Staumauer im Jahr 1903, also einem Alter von aktuell 116 Jahren zu den ältesten Trinkwassertalsperren Deutschlands. (Die älteste ist, wie oben erwähnt, die Eschbachtalsperre, auch unter dem Namen "Remscheider Talsperre" bekannt: Diese wurde 1891 fertiggestellt.) Anliegende Solinger Ortslagen sind Höhrath und Glüder. Sie versorgt die Stadt Solingen mit Trinkwasser und wird daher im Volksmund meist auch nur "Solinger Talsperre" genannt. Das Wasser wird in das naheliegende Wasserwerk Glüder transportiert und dort in mehreren Stufen gemäß der Trinkwasserverordnung aufbereitet. Der Stausee ist 2,4 Kilometer lang und zwischen 100 und 180 Metern breit. Des Weiteren kann die Talsperre bis zu 2,8 Milliarden Liter Wasser speichern: Damit könnte man jeden der 159.360 Einwohner der Stadt Solingen (Stand 31.12.2018) 24 Jahre lang mit täglich 2 Litern Leitungswasser versorgen!