Wanderung vom Aaper Wald ins Düsseltal am 29. Januar 2023
Die renaturierte Südliche Düssel in Düsseldorf-Vennhausen
Strecke: P+R-Parkplatz Düsseldorf-Rath – Aaper Wald mit Frauensteinen und Naturdenkmal Zementquarzite – Pillebachtal – Düsseldorf-Gerresheim, Krankenhaus (1. Ausstiegsmöglichkeit) – Pillebachtal – Gerresheimer Wald mit „Aussichtspunkt Skyline Düsseldorf“ – Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim (2. Ausstiegsmöglichkeit) – Tal der Düssel und der Südlichen Düssel – 3. Ausstiegsmöglichkeit in Richtung des Bahnhofs Düsseldorf-Eller – Forst Eller – Bushaltestelle In der Elb (4. Ausstiegsmöglichkeit) – Schlosspark Eller – Bahnhof Düsseldorf-Eller Süd Die Strecke auf der Karte
Treffpunkt: P+R-Parkplatz Düsseldorf-Rath, Westfalenstraße 90, 40472 Düsseldorf, Google Maps
Ein alternativer Parkplatz, falls keine Plätze mehr frei sind, befindet sich auf Höhe Waldstraße 2, 40472 Düsseldorf. An diesem Parkplatz kommen wir nach ca. 900 Metern vorbei. Hier findet ihr die Auto-Route vom P+R-Parkplatz zum alternativen Parkplatz. Beide Parkplätze sind kostenfrei (Stand 1/2023).
Bei dieser Wanderung trafen wir uns bei Temperaturen von knapp über 0°C und bedecktem, aber durchgängig trockenem Wetter um 10:50 Uhr am Bahnhof Düsseldorf-Rath. Unser Motto „Legenden, Skyline, Landeshauptstadt“ zielte auf die Frauensteine, den Ausblick vom Gerresheimer Sandberg sowie auf unsere erste Wanderung in einer Landeshauptstadt ab. So ranken sich um die Frauensteine verschiedene Legenden. Der Ausblick vom Gerresheimer Sandberg wird in Google Maps mit „Aussichtspunkt Skyline Düsseldorf“ bezeichnet. Es war unsere erste Wanderung in der steigungsarmen Wanderregion „Niederrhein“ und die erste in Düsseldorf, der einzigen Landeshauptstadt in unserem Wandergebiet. Auch diese Route hat wenige Höhenmeter, allerdings drei kurze stärkere Anstiege bzw. Gefälle, die man in dieser Region kaum erwartet hätte. Zwei Stellen, die man leicht umgehen kann, sind für Einsteiger und Wanderer mit Höhenangst möglicherweise schwierig zu wandern.
Kurz nach dem Bahnhof Rath wird der Aaper Wald mit den Frauensteinen und dem Naturdenkmal Zementquarzite erreicht. Entlang des Segelflugplatzes Düsseldorf-Wolfsaap geht es herab ins Pillebachtal nach Düsseldorf-Gerresheim. Dort geht es hinein in den Gerresheimer Wald, wo die Strecke teilweise um den Waldfriedhof Gerresheim und weiter über den „Aussichtspunkt Skyline Düsseldorf“ verläuft. Über den Gerresheimer Bahnhof geht die Route nun zur Düssel und weiter zur Südlichen Düssel. Die Strecke verläuft danach durch den Forst Eller und später entlang des Eselsbachs, bevor es in den Schlosspark Eller hineingeht. Zu guter Letzt wird das Ziel der Route, der Bahnhof Düsseldorf-Eller Süd mit Anschluss in Richtung des Düsseldorfer Hauptbahnhofs sowie des Startpunkts Düsseldorf-Rath, erreicht.
Vom P&R-Parkplatz am Bahnhof Düsseldorf-Rath aus führte uns der Weg zunächst asphaltiert durch Rath. Über die Straßenbahnhaltestelle Oberrath ging es in den Aaper Wald, wo gleich zu Beginn ein Spielplatz sowie ein Wassertrog mit gut schmeckendem Wasser zu finden war.
Der erste von zwei Aufstiegen lag auf dem Wilhelm-Suter-Pfad, hier ein Pfad mit unebenem Untergrund. Er führte uns hoch zu den Frauensteinen. Dort gibt es eine konzentrierte Anhäufung von Steinen, um die sich verschiedene Legenden ranken:
Die Frauensteine, eine konzentrierte Anhäufung von Steinen im Aaper Wald
Die Legenden vermuten dort eine ehemalige kultische Stätte, was aber nicht erwiesen ist, so gibt es dort keinerlei archäologische Funde. So besagt eine Legende über die Frauensteine, dass einst der Ur-Rhein das ganze Land geflutet hatte. Die Menschen flohen auf die Höhen des Aaper Waldes und errichteten einen Altar, wo eine Priesterin ihr schneeweißes Lieblingspferd opferte, um Wotan zu bewegen, die Fluten zu bannen.
Der Weg führte uns nun über ein kurzes Stück des Aaper Höhenwegs, von dem aus wir die Höhen und Tiefen des Aaper Waldes sehr gut sehen konnten:
Die Höhen und Tiefen des Aaper Waldes
Kurz darauf folgte das Naturdenkmal der Zementquarzite, neben dem ein weiterer Wassertrog zu finden war:
Das Naturdenkmal der Zementquarzite
Vor vielen Millionen Jahren bildete sich aus den rotgelben Sanden, aus denen die Höhen des Aaper und Grafenberger Waldes bestehen, ein festes Gestein, das als Zementquarzit bezeichnet wird. In diesen Zementquarziten findet man vielfach Abdrücke von Baumwurzeln und gelegentlich auch z.B. von Blättern, sie sind trotz ihres ähnlichen Aussehens keine aus dem Norden transportierten Findlinge.
Nachdem nun der gesamte erste Anstieg geschafft war, wanderten wir von hier aus ein kurzes Stück an den Rand des Aaper Waldes, wo der Segelflugplatz Düsseldorf-Wolfsaap angrenzt. Hier kamen wir zu einer Rasthütte mit mehreren bedachten sowie unbedachten Bänken sowie einem Spielplatz, wo wir unsere erste Hauptpause machten.
Nun ging die Route über einen breiten Schotterweg entlang des Segelflugplatzes Düsseldorf-Wolfsaap herab ins Pillebachtal – auf diesem Weg erwartete uns ein kurzes, aber starkes Gefälle. Unten im Pillebachtal angekommen (und damit im Naturschutzgebiet Pillebachtal und Dernkamp) überquerte der Weg auf Pflastersteinen den Pillebach, der wenige 100 Meter vor dieser Stelle entspringt. Hier kann je nach Wetterlage etwas Wasser über den Weg fließen. Der Weg folgte nun dem Pillebach, erst auf einem potenziell schlammigen Wanderweg über einen normalen Spazierweg bis hin zu einer asphaltierten kaum befahrenen Straße, dem Kleineforstweg. Kurz vor Gerresheim konnten wir unseren Blick über den Pillebach in die hügelige Landschaft richten:
Blick in die hügelige Landschaft rund um das Pillebachtal
Auf Höhe der ersten Ausstiegsmöglichkeit am Gerresheimer Krankenhaus gingen wir ein kurzes Stück durch ein bevölkertes Gebiet am Rande von Gerresheim, wo wir über eine Ampel die B 7 überquerten, ehe wir wieder ins Naturschutzgebiet gelangten. Der Pillebach verlief hier am Ortsrand von Gerresheim, der Spazierweg war hier eine gut genutzte Naherholungsmöglichkeit. Auf der anderen Seite des Weges tauchte nun ein durch die winterlichen Temperaturen gefrorener Teich auf, der unsere Aufmerksamkeit auf sich zog und an dem wir kurz verweilten:
Der gefrorene Teich im Pillebachtal am Rande von Gerresheim
Der Weg führte uns nun noch ein Stück weiter entlang beider Seiten des Pillebachs, ehe uns der zweite Hauptanstieg in den Gerresheimer Wald erwartete. Entlang der Kapelle „Gerricus-Pützchen“, gelegen an der Gerricusstraße, gingen wir an der Hasenwiese vorbei, ehe uns auf einem Schotterweg ein für die Verhältnisse des Niederrheins unerwartet starker Anstieg erwartete. Hier seht ihr den Blick von oben auf diesen gerade hinter uns gelassenen Anstieg:
Blick zurück auf den starken Anstieg in den Gerresheimer Wald
Wir wanderten weiter an den auf der Höhe gelegenen Waldrand, wo unser Blick auf den Gerresheimer Fernsehturm an der Stadtgrenze nach Erkrath fiel, welcher heutzutage als Umsetzer für den Funkbetrieb der Düsseldorfer Verkehrsbetriebe und der Feuerwehr dient. Entlang eines Teils des Gerresheimer Waldfriedhofs verlief die Route entlang einer kleinen Wiese, ehe der Wanderweg in einen Pfad überging, der teilweise direkt neben einem relativ starken Gefälle in den Wald hinein verlief und auf dem man stellenweise trittsicher sein sollte. Dieser kann für Menschen mit Höhenangst möglicherweise problematisch sein und bei Bedarf leicht über die andere Seite dieses Friedhofsteils umgangen werden.
Nun führte uns der Weg durch zwei unverschlossene Tore, die uns zum Ende des Rotthäuser Weges und damit zum oberen Parkplatz am Gerresheimer Waldfriedhof brachten. Nun wanderten wir um den „Am Kirchbusch“ genannten Teil des Gerresheimer Waldfriedhofs herum, welcher hier direkt an der Stadtgrenze nach Erkrath, also zum Kreis Mettmann liegt. Auch hier entlang des Friedhofs erwartete uns ein kurzes, stärkeres Gefälle auf einem Teil des Weges, der in diesem Abschnitt eher an einen Pfad mit unebenem Untergrund als an einen normalen Wanderweg erinnerte. Nachdem der Wanderweg nun vom Friedhof wegführte, waren es nur noch wenige 100 Meter bis zum nächsten Highlight, dem „Aussichtspunkt Skyline Düsseldorf“ auf dem Gerresheimer Sandberg. Hier soll man bei guter Sicht (also nicht am heutigen Tag) bis zum Rheinturm neben dem nordrhein-westfälischen Landtag und sogar bis zur Kölner Bucht, zum Bergischen Land und bis nach Grevenbroich sehen können. An diesem Aussichtspunkt lag das ehemalige Gelände der Gerresheimer Glashütte direkt vor uns:
Ausblick vom „Aussichtspunkt Skyline Düsseldorf“ auf dem Gerresheimer Sandberg
Es folgte nun ein Pfad mit teils starkem Gefälle und freiliegenden Baumwurzeln hinunter nach Gerresheim:
Der Pfad vom „Aussichtspunkt Skyline Düsseldorf“ zurück nach Gerresheim
Dieser Pfad kann für Menschen mit Höhenangst möglicherweise problematisch sein, kann aber auch leicht umgangen werden. Direkt neben diesem Pfad wurden 1,6 Mio. Kubikmeter Sandmassen vor allem in den Jahren 1886 bis 1887 für den Ausbau der Düsseldorfer Eisenbahnanlagen entnommen, wodurch wir hier direkt in eine Art kleine Schlucht hineinguckten.
Über Straßen und mitten durch die Unterführung des Gerresheimer Bahnhofs gelangten wir nun in den ebenerdigen Teil der Wanderung, welcher mit der Düssel begann und bald darauf mit der Südlichen Düssel weiterging. Hier seht ihr das Spaltwerk Höherhof, das sich an der Aufspaltung der Düssel in die Nördliche und die Südliche Düssel bei Düsseldorf-Vennhausen befindet:
Das Spaltwerk Höherhof an der Aufspaltung der Düssel in die Nördliche und die Südliche Düssel bei Vennhausen
Entlang der Südlichen Düssel gab es 2020 eine gewässerökologische Umgestaltung. So verlief die Südliche Düssel vorher ab dem Spaltwerk Höherhof geradlinig in einer Betonschale mit einförmigen steilen Böschungen und galt als „übermäßig geschädigt“. 2020 wurde der ökologische Zustand der Südlichen Düssel verbessert, so stellte man unter anderem einen naturnahen und dynamischen Gewässerverlauf mit naturbelassener Uferböschung her, welche nur selten gemäht wird. Das Ergebnis seht ihr auf unserem Titelfoto.
Wenige 100 Meter vor dem Bahnhof Eller bog die Route in Richtung des Forsts Eller ab. Auf einem kurzen Teilstück mit breiten Waldwegen durchquerten wir sodann den Forst:
Breite Waldwege im Forst Eller
In der Nähe lagen hier der Unterbacher See sowie das Waldklassenzimmer, was auf hölzernen Wegweisern geschrieben steht. Nach der Rechtsabbiegung in Richtung der Fußgängerbrücke über die Bahnstrecke Düsseldorf-Hilden verlief die Route direkt neben dem Naturschutzgebiet Eller Forst. Die Überquerung der Fußgängerbrücke war sodann mit zwei Treppen vor und nach der Brücke verbunden. Wir gingen nun am Kleingartenverein Am Kikweg vorbei und erreichten den Eselsbach, in dem sich auch zahlreiche Enten fanden:
Enten im Eselsbach
Wir erreichten die letzte Ausstiegsmöglichkeit, die Bushaltestelle In der Elb, ehe wir in den Schlosspark Eller wanderten. In diesem Park liegen auf einer kleinen Insel das Schloss Eller sowie das Bootshaus:
Das Schloss Eller und das Bootshaus im Schlosspark Eller
Hier gibt es eine weitere kleine Insel, auf dem das Maximilian-Weyhe-Denkmal steht. Ein Stück weiter war sodann eine ganze Häuserreihe an der Brücke auf die Hauptinsel zu sehen:
Die Häuserreihe an der Brücke zum Schloss Eller
Über die Brücke gelangten wir auch auf die Insel, wo wir einen Blick auf den großen, schönen Baum vor dem Schloss sowie die Häuserreihe von der anderen Seite werfen konnten.
Nun hatten wir das Ziel der Wanderung, den Bahnhof Eller Süd, fast erreicht: Die Route traf kurz nach dem Schloss Eller auf die Bahnlinie, entlang der wir zum Ziel wanderten. Von hier aus konnten wir hauptsächlich die S 6 entweder direkt zurück zum Ausgangspunkt, nach Düsseldorf Hbf oder Düsseldorf-Benrath nutzen.