Wanderung zum Laacher See am 31. Juli 2022

Wanderung zum Laacher See am 31. Juli

Aussicht vom Lydiaturm zum Laacher See

Strecke: Bahnhof Brohl - Schloss Brohleck - Lavagrube Leilenkopf - Wasserturm Niederlützingen - Weinberghütte - Teufelsberg (nur Abenteuerroute) - Trasshöhlen - Vulkan Kunkskopf - Kapelle auf der Lay - Veitskopf - Lydiaturm - Laacher See
Die normale Strecke auf der Karte
Die Abenteuer-Strecke auf der Karte

Treffpunkt: Parkplatz am Bahnhof Brohl, Bahnhofstr. 1, 56656 Brohl-Lützing

Region:
Osteifel und Neuwieder Becken

Datum: Sonntag, der 31. Juli 2022

Zeit: 11:30 bis 17:20 Uhr

Motto: Auf den Spuren des Vulkangiganten!

Streckenlänge: 16,1 bis 17,0 km ohne Vulkanführung, 20,0 bis 20,9 km mit Vulkanführung

Höhenmeter: ↑ 537, ↓ 300 (Gesamtstrecke ohne Vulkanführung)

Ansprechpartner und Organisatoren:
Paul, Michael, Felix und Margarete

Highlights: Schloss Brohleck, Lavagrube Leilenkopf, Trasshöhlen im Brohltal, Vulkan Kunkskopf, Vulkan Veitskopf, Lydiaturm und Laacher See

Teilnehmer: 15

Die Einladung zur Wanderung findet ihr hier.

Wir trafen uns um etwa 11 Uhr mit 15 Teilnehmern am Bahnhof Brohl zur anspruchsvollen Wanderung zum Laacher See. Wir hatten kein sehr heißes Wetter, wenn die Sonne rauskam, wurde es jedoch sehr warm. Unser Motto "Auf den Spuren des Vulkangiganten" hatte schon hier eine Bedeutung. Im heutigen Brohl stand nach dem Laacher See-Ausbruch vor rund 13.000 Jahren ein gigantischer natürlicher Staudamm, der den Rhein bis zum Oberrheingraben aufstaute. Nach dem Bruch des Staudamms entstand ein gigantischer Tsunami. Mehr Infos dazu auf Scinexx. Nach dem Kaffee gingen wir gut gelaunt durch den Ort zum ersten Highlight, dem wunderschönen Schloss Brohleck.

Schloss Brohleck

Dort boten sich die ersten guten Ausblicke!

Ausblick vom Schloss Brohleck ins Rheintal

Danach nahmen wir den Serpentinenweg, der anders als bei der Probewanderung freigeschnitten war und erreichten kurze Zeit später den nächsten Ausblick. Dennoch hatten wir den Weg praktisch allein für uns. Mit Ausnahme der Umgebung der Trasshöhlen und des Laacher See waren unsere Wege trotz der vielen Highlights und Ausblicke sehr ruhig. 122 Höhenmeter über dem Schloss erreichten wir die Hochebene. Es ging direkt anspruchsvoll los. Doch danach ging es sanfter weiter. Auf der folgenden Hochebene nördlich des Brohltals wanderten wir über schöne Felder. Einen Kilometer später legten wir eine Pause an einem schönen Aussichtspunkt hoch über der Lavagrube Leilenkopf und dem Brohltal ein. Hier konnte ich auch 2 Wanderurkunden übergeben!

Lavagrube Leilenkopf vom Aussichtspunkt

Nach dem Aussichtspunkt liefen wir in die imposante Lavagrube Leilenkopf, das erste große Gefälle. Der Leilenkopf ist stark von Erosion durch das Brohltal und vom Abbau vulkanischen Gesteins betroffen.

Lavagrube Leilenkopf

Nach dem Aufstieg aus der Lavagrube erreichten wir Niederlützingen, wo wir am alten Wasserturm vorbei kamen. Ein Teilnehmer nutzte die Ausstiegsmöglichkeit in Niederlützingen. Fortan liefen wir auf kleinen Straßen und Wegen durch Niederlützingen, sogar ein Spielplatz war dabei. Nach dem Ort wanderten wir wieder über Felder hoch über dem Brohltal. Am Waldrand legten wir eine Pause ein. Danach trennten sich Normal- und Abenteuerweg ins Brohltal. Beide Wege nutzten jeweils die Hälfte der Teilnehmer.

Der Abenteuerweg über den Teufelsberg ist Teil des Vulkan- und Panoramawegs Burgbrohl und war bei der Trockenheit teilweise ziemlich rutschig. Aber alle sind heile im Brohltal angekommen. Der Weg belohnte uns mit tollen Ausblicken auch auf den Tönissteiner Viadukt der Brohltalbahn.

Blick vom Teufelsberg auf den Tönissteiner Viadukt der Brohltalbahn

Auf dem Normalweg gab es den Vulkan-Express bei der Ausfahrt aus dem Tönnisteiner Tunnel zu sehen!

Vulkan-Express der Brohltalbahn

Kurz darauf folgten die Trasshöhlen, nicht nur ein schönes Highlight, sondern auch eine willkomme Abkühlung! Bis hierhin waren wir knapp 8 km gewandert, was großes Erstaunen auslöste. Vielen kam die bis dahin anspruchsvolle Strecke deutlich weiter vor. Über den Normalweg waren es bis dorthin knapp 9 km.

Trasshöhle

Gemeinsam überquerten wir kurz darauf den Brohlbach, worauf natürlich der nächste Anstieg folgte. Bald darauf erreichten wir die Wiesen hoch über dem Brohltal im Süden und der Wolfsschlucht im Osten. Hier war auch die dritte Ausstiegsmöglichkeit, die ein Teilnehmer nutzte und nach Burgbrohl lief. Kurze Zeit später hatten wir einen schönen Ausblick nach Kell, das an der östlichen Seite der Wolfsschlucht liegt.

Ausblick nach Kell

Nahe Wassenach erreichten wir den Vulkan Kunkskopf und konnten einen Blick in die Grube erhaschen! Auch hier wurde viel Vulkangestein abgebaut.

Kunkskopf

Bald danach erreichten wir die Kapelle auf der Lay, wo wir eine kurze Pause einlegten. Hier begann der Anstieg auf den nächsten Vulkan, den Veitskopf. Kurz vor dem Veitskopf kam ein LKW auf einer Weggabelung zunächst nicht weiter, wir kamen jedoch dran vorbei. Zwischen Feldern und dem Wald stiegen wir auf den höchsten Punkt der Wanderung mit 377 Meter Höhe über NN. Kurze Zeit später folgte der Lydiaturm, der exzellente Ausblicke vor allem auf den Laacher See bietet. Hier trennte sich eine erste Teilgruppe und ging zur Bushaltestelle Campingplatz/Laacher See.

Lydiaturm

Wir überquerten am Restaurant Vulkan Waldfrieden die Hauptstraße, eine schwierige Überquerung, da nicht alle Hauptstraßen gut einsehbar sind. Die Querung lässt sich aber nicht vermeiden. Dort war auch die 5. Ausstiegsmöglichkeit, die aber niemand nutzen wollte, obwohl wenige Minuten später ein Bus nach Andernach gekommen wäre. So kurz vor dem Laacher See wollten natürlich alle auch noch zum See. Die meisten aus der verbliebenen Gruppe gingen noch gemeinsam ins Blockhaus Laacher See, wo wir zusammen draußen saßen, eine schöne Entspannung nach der anstrengenden Tour.

Die meisten gingen von hier den kurzen Weg zur Bushaltestelle Camping/Laacher See. Zu dritt folgte noch die Vulkanführung über die Ostseite des Laacher See zum Kloster Maria Laach. Ich erläuterte einiges über den Laacher See-Vulkan während der Führung. Wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit war am See nicht mehr viel los, dabei war es die ganze Zeit hell.

Laacher See

An einer Stelle der Mofetten am Ostufer des Laacher See brodelten die aus der Tiefe aufsteigenden Gase richtig kräftig, aber nicht besorgniserregend. Ging man nah dran, konnte man es dort auch riechen.

Mofetten im Laacher See

CO2 und Helium sind zwar geruchlos, doch dort steigt auch Schwefel auf. Der Aufstieg der vulkanischen Gase kann unter Umständen lebensbedrohlich sein, da man ab einem bestimmten CO2-Anteil in der Luft erstickt. CO2 ist schwerer als Sauerstoff und sammelt sich daher am Boden. Deshalb wäre es z. B. lebensgefährlich, an einer entsprechenden Stelle im Zelt zu übernachten. Zudem kann für Menschen mit Atemwegserkrankungen bereits ein längerer Aufenthalt am Seeufer gefährlich sein. Wir haben am Seeufer tatsächlich eine lange Pause eingelegt, an dieser Stelle stiegen jedoch nur wenige Gasblasen auf.

Die Wanderung ging entspannt am Kloster Maria Laach zu Ende. Dort saßen wir noch 20 Minuten gemütlich zusammen und konnten gemeinsam anstoßen, obwohl die Läden dort alle geschlossen waren. Doch es gab noch einen Automaten.

Laacher See-Vulkan

Der Vulkan ist, wenn er stark ausbricht, einer der gefährlichsten Europas. Beim Ausbruch vor rund 13.000 Jahren wehte die Asche bis ins heutige Sankt Petersburg und nach Norditalien. Der Vulkan zeigt auch Aktivitäten in Form von gelegentlichen kleinen Erdbeben, die teilweise durch Magmaaufstieg verursacht werden.

Es ist auch möglich, dass er in der heutigen Zeit ausbricht. Die Überwachung des Vulkans ist in den letzten Jahren deutlich verbessert worden, so dass es wahrscheinlicher geworden ist, entscheidende Vorzeichen eines kommenden Ausbruchs rechtzeitig zu erkennen. Vorher war die Überwachung sehr schlecht. Auch heute noch werden die Vulkanaktivitäten nicht ausreichend überwacht.

Es geht um einen Vulkan, dessen Ausbruch sehr weitreichende Konsequenzen für Deutschland und Europa hätte, entsprechend wären außergewöhnliche Präventivmaßnahmen erforderlich, um die Folgen einigermaßen zu begrenzen. Bevor man diese umsetzt, wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit wissen wollen, ob und wie stark der Vulkan bald ausbricht.

Überfällig ist ein Ausbruch trotz der 13.000 Jahre seit dem letzten Ausbruch nach meiner Einschätzung nicht. Man muss ja auch bedenken, dass der letzte Ausbruch wirklich gigantisch war. Aber es gibt durchaus auch in der heutigen Zeit Magmaaufstieg, zudem besteht natürlich immer die Möglichkeit, dass es am Rheingraben zwischen Rheinland und Oberrheingraben außergewöhnlich starke oder außergewöhnlich viele Erdbeben gibt, die dann wiederum diesen und andere Vulkane "aufwecken" können.

Für alle von Wandern im Rheinland angebotenen Wanderungen gelten die folgenden Wanderregeln. Sie können unter https://www.wandernimrheinland.de/wanderregeln.htm aufgerufen werden.

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