Wanderung von Stolberg Hbf nach Stolberg Rathaus am 26. November 2023
Die Burg Stolberg: im 12. Jhd erbaut und 1888 wieder aufgebaut
Strecke: Stolberg Hbf – Waldsiedlung – Bergbauwüstungszone im Eschweiler Wald – Felder – Napoleonsweg/Bergbauruinen und Windpark – Bernhardshammer – Burg Stolberg – Stolberg Rathaus Die Strecke auf der Karte
An einem regnerischen Sonntag, den 26. November 2023 freuten wir uns auf eine Wanderung durch Wiesen, Wälder sowie landwirtschaftlich genutztes Gebiet und viele Einblicke in die Geschichte der Region, von Relikten des Bergbaus bis zum Burgenbau und der jüngeren Geschichte. Genauer betrachtet ging es von Stolberg Hbf über den Eschweiler Wald, Bergbaurelikte, den Bernhardshammer sowie die – als Belohnung am Ende – Stolberger Burg mit sehenswerter Altstadt zur Bahnhaltestelle Stolberg Rathaus. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. :-) Die Strecke bedient sich in Teilen montanhistorischer Wanderwege.
Treffpunkt war um 10:29 Uhr direkt am Bahnhof Stolberg(Rheinl) Hbf (gleichzeitig mit der Ankunft des RE 9, der nacheinander die Teilnehmer in Siegburg/Bonn und Köln Hbf aufsammelte), wo es wegen Hochwasserschäden noch nicht einfach ist, mit dem Auto einen Parkplatz zu finden. Das Wetter war noch trocken, aber ab ca. 13:00 Uhr war leichter Regen angekündigt. Da alle 9 Teilnehmer mit dem RE 9 anreisten, besprachen wir nur kurz die Strecke und starteten um 10:35 Uhr in unser kleines Abenteuer!
Wir wanderten direkt vom Hauptbahnhof aus über die Rhenaniastraße Richtung Süden, um dann nach links in die Münsterbachstraße abzubiegen. Rechts sahen wir die Schmelzöfen Atsch von 1800, bevor wir die Inde überquerten…
Die Überquerung der Inde zu Anfang der Wanderung
… und an Saint Gobain Glass vorbei wanderten. Am Kreisverkehr ging es links auf die Eschweilerstraße, wo noch einige Schäden der Flut zu sehen sind:
Die Schäden der Flut sind noch zu sehen
Wir folgten der Eschweilerstraße einen guten Kilometer, bis wir an dem Kreisverkehr, an dem wir in die Waldsiedlung, einem Ortsteil von Eschweiler, abbogen, Gert Jägers „Stadtnest“ entdeckten:
Gert Jägers „Stadtnest“ in Eschweiler
Wir bogen rechts ab, um die Waldsiedlung zu durchqueren und zur Bergbauwüstungszone im Eschweiler Wald zu gelangen. Auf dem Weg durch die Waldsiedlung ging es dabei auch über schmale Wege:
Ein schmaler Weg durch die Waldsiedlung
Im Eschweiler Wald erwarteten uns schöne Waldwege, …
Ein perspektivisch schöner Weg im Eschweiler Wald
… die uns am Wegrand rechts zum Spenderwald, einem Aufforstungsprojekt der Eschweiler Bürger, führten:
Der Eingang zum Spenderwald mit Aussichtsplattform
Ein paar hundert Meter und drei Abbiegungen weiter im Eschweiler Wald erreichten wir die Günther Wagner Hütte, die zwar mit einer Entfernung von 4,0 km vom Startpunkt der Wanderung etwas früh für eine Pause ist, jedoch eine Bedachung bei schlechtem Wetter bietet:
Die Günther Wagner Hütte bietet die auf dieser Wanderung einmalige Möglichkeit einer geschützten Pause
Weiter im Wald und nach einer Rechtsabbiegung gelangten wir nach Passieren mehrerer Teiche auf der Straße Duffenter aus dem Eschweiler Wald hinaus. Hier erreichten wir gegen 12:10 Uhr nach ca. 2 Stunden entspanntem Gehen die erste und einzige Ausstiegsmöglichkeit des Tages (Bushaltestelle Donnerberg Duffenter Höhenstraße) bei 5,7 km (+1,1 km Fußweg). Alternativ ließe sich die Wanderung an dieser Stelle mit einem Fußweg von 3,1 km zur Stolberger Altstadt beenden.
Ein paar hundert Meter später und bei weitem Blick in die Landschaft …
Ausblick in die Felder vor der Hastenrather Straße
… gelangten wir links auf die Hastenrather Straße und gingen an einer Bushaltestelle vorbei.
Rechts abbiegend gelangten wir nach ca. 6,6 km auf die relativ viel befahrene Straße „Am Allmannshof“, die auch keinen Bürgersteig bietet, also Vorsicht dabei (evtl. sollte jemand voran wandern, der eine gelbe Weste trägt etc.)! Nach nur ein paar hundert Metern auf der Straße gelangten wir mit einer scharfen Rechtsabbiegung auf den Napoleonsweg (TODO: Mehr Bilder hier!), zu dessen Anfang uns viele Bergbau-Infotafeln erwarteten.
Infotafel zur ehemaligen Erzgrube „Zufriedenheit“ auf dem montanhistorischen Wanderweg
Nachdem wir dem Napoleonsweg ca. 700 m leicht bergauf gefolgt waren, bogen wir nach nunmehr ca. 7,7 km am Schacht „Zufriedenheit“ links in ein Waldstück in der Werther Heide ab, wo wir nach ein paar hundert Metern rechts die Ruine des Grubenhauses Ravelsberg sahen.
Es ging nun weiter auf einem schmalen pfadartigen Weg, ehe wir am Ende des Waldstücks scharf rechts auf eine Felderlandschaft abbogen. Einige hundert Meter später gelangten wir wieder in ein Waldstück, die Steinbruchbereiche Bernhards- und Binsfeldhammer.
Auf dem schnurgeraden Stück ging es zunächst leicht bergauf zum Mausbacher Turm, dem Wasserturm von Mausbach, …
Der Wasserturm Mausbach
… und dann stetig bergab, so dass wir bei Kilometer 10,8 den Aussichtspunkt Steinbruch Bernhardshammer, der mit zwei Bänken eine Gelegenheit zur Rast bietet, erreichten und hier eine kurze Pause einlegten.
Der Blick zum Steinbuch Bernhardshammer ist zugewachsen
Die Route verlief nun weiter auf dem Napoleonsweg, auf dessen anderem Ende wir zuvor auch schon unterwegs gewesen waren, ehe wir links in den „Burgholzer Hof“ abbogen, der uns zunächst kurz bergauf und dann stetig bergab in Richtung der Stolberger Altstadt mit der Burg Stolberg führte. Unterwegs gab es gute Ausblicke auf die Umgebung…
Abstieg zur Stolberger Altstadt auf schlammigem Grund
… die uns auch Ausblicke von oben auf die Stolberger Burg und die Kirche Sankt Lucia am Hang boten.
Wir erreichten die Stolberger Altstadt auf dem Alten Markt, von wo aus der Aufstieg zur Stolberger Burg mit der Kirche Sankt Lucia begann – ab hier ist die restliche Strecke asphaltiert.
Der Aufstieg zur Stolberger Burg von der Altstadt aus – mit der Kirche Sankt Lucia im Hintergrund
Wenige hundert Meter später erreichten wir die Stolberger Burg:
Die Burg von Stolberg
Nach einer kurzen Besichtigung der Burg wanderten wir durch die Stolberger Altstadt, wo wir auch den Vichtbach überquerten, zur Haltestelle Stolberg Rathaus, wo die Wanderung mit der Rückfahrt per RB 20 endete (diese fährt sonntags stündlich).
Die verwinkelte Altstadt von Stolberg
Insgesamt nehmen wir viele kleine Highlights (abwechslungsreiche Wald und Kulturlandschaft, Bergbaurelikte, ...) sowie die großen Highlights Burg Stolberg inklusive Altstadt mit. Durch die eher kurze Strecke und wenige Höhenmeter ist die Wanderung für jeden geeignet und außerdem durch sanfte Abstiege knieschonend. Die Strecke ist bedingt Kinderwagen-geeignet bei schmalen Waldwegen, etwa 200 m unbefestigtem Feldweg sowie Kopfsteinpflaster/Treppe in der Altstadt von Stolberg. Viel Spaß beim Nachwandern!