Bei 7°C und guter Sicht (nachdem die Probewanderung komplett im Nebel verlaufen war) trafen sich die Bahnfahrer aus Richtung Bonn und Köln sowie die Anreisenden per Auto (insgesamt 16 Teilnehmer) um 10:30 an der Haltestelle Bornheim-Dersdorf. Mit dem Motto „Römer, Felder, Grenzen“, das sich auf den Römerkanal entlang der Strecke, die schöne Umgebung mit viel grüner Aussicht sowie den Grenzbaum „Kamelleboom“ und den Grenzstein „Eiserner Mann“ bezog, freuten wir uns auf eine entspannte und gesellige Wanderung. Die 16,7 km lange Strecke ist durchgehend Kinderwagen-geeignet und aufgrund weniger zu überwindender Höhenmeter (107 Höhenmeter) und keiner alpiner Teilstrecken auch für Einsteiger sowie für Wanderer mit Höhenangst geeignet.
Der Beginn der Wanderung befindet sich am P+R Parkplatz in Dersdorf, am Fuß der südlichen Ville – deren Name sich vermutlich von einem alten Begriff für Hochebene oder Höhenzug herleitet. Sie geht in diesem Bereich nahtlos in die Kottenforstterrasse über. Zunächst wird auf Asphalt Dersdorf durchquert, bevor man durch die Felder hinauf zum Dorf Brenig gelangt, das über 1000 Jahre alt ist. Nun erreicht der Weg den Römerkanal-Wanderweg und in der Folge den 1852 gegründeten Römerhof, heute eine Golfanlage, und nach dem Grenzbaum „Kamelleboom“ und dem Grenzstein „Eiserner Mann“ den Aussichtspunkt Römerblick mit aufgeschlossener Wasserleitung. In SwisttalBuschhoven-Mitte liegt sodann der Ausstiegspunkt nach 12,2 km. Das Ziel der Wanderung ist der Bahnhof Kottenforst mit Anschluss nach Bonn (S23).
Der Weg führte zunächst asphaltiert durch Felder von Dersdorf bis Brenig...
Felder am Wegesrand zwischen den Bornheimer Stadtteilen Dersdorf und Brenig
… mit Blick in die rheinische Tiefebene…
Blick in die rheinische Tiefebene
… zum Römerkanal-Wanderweg und der Trasse des Aquädukts.
Römerkanal-Wanderweg und Trasse des Aquädukts
Den Römerhof umgingen wir links und bogen ohne Pause an der Jakobsbank rechts ab und folgten nach ein paar hundert Metern dem Weg in den Wald, wo wir auf den „Weißen Stein“ stießen.
Der historische Grenzstein „Weißer Stein“
Danach erreichten wir den Grenzbaum „Kamelleboom“, Mittelpunkt einer platzartigen Lichtung.
Laut einer Sage spendiert der Kamelleboom den Kindern Süßigkeiten
Wir folgten dem Pützweg, entlang der als Graben sichtbaren Trasse der Wasserleitung, die allerdings aufgrund des Herbstlaubes nicht immer gut zu sehen war.
Der Pützweg entlang der römischen Wasserleitung
Weiter ging es zum Grenzstein „Eiserner Mann“, wo es eine überdachte Pausenmöglichkeit gibt, die wir für die große Pause nutzten.
Der „Eiserne Mann“, ein Grenzstein, der tatsächlich aus Eisen ist
Von dort folgten wir dem schnurgeraden Mittleren Kiesweg, der wohl bislang längsten Geraden aller unserer Wanderungen. Am Ende des Mittleren Kieswegs bogen wir rechts ab und erreichten nach wenigen weiteren Minuten den Aussichtspunkt Römerblick, einen besonders schönen Ausblick mit Panorama-Legende:
Ausblick auf die Ville
Hier bot sich auch eine schöne Gelegenheit für eine Pause. Am Römerblick findet sich zudem die aufgeschlossene römische Wasserleitung:
Die aufgeschlossene römische Wasserleitung am Römerblick
Kurz vor dem Ende erreichten wir mit der Bushaltestelle Swisttal Buschhoven-Mitte die einzige Ausstiegsmöglichkeit der Wanderung (nach 12,2 km), wo der Bus 845 nach Bonn stündlich zur Minute 11 fährt.
In Swisttal-Buschhoven ist in der Ortsmitte ein Stück des Kanals ausgestellt
Wir folgten der Dietkirchenstraße aus dem Dorf und bogen nach links in Richtung Kottenforst ab. Wir wanderten den Jagdweg durch das NSG Waldville und gingen nach rund 2,5 km links über die Kottenforststraße zum Ziel der Wanderung, dem Bahnhof Kottenforst.
Der historische Bahnhof Kottenforst, ein Fachwerkbau und eine Gaststätte mit schönem Ambiente
Einige Teilnehmer kehrten dort noch in der „Waldgaststätte Bahnhof Kottenforst“ ein, die anderen verabschiedeten sich pünktlich nach der Wanderung am Zielpunkt Bahnhof Kottenforst, um mit der S23 nach Bonn zu fahren.
Wir können den knieschonenden Wanderweg besonders für Einsteiger, aber auch für Fortgeschrittene empfehlen (langsamer Aufstieg am Anfang, befestigte Wege, mittlere Streckenlänge und sehr wenige Höhenmeter). Die kulturellen Einblicke (Römerkanal, Römerhof, historische Strecken-/Grenzmarkierungen) sowie die schöne umgebende Natur überzeugen, auch wenn schmale Pfade und „Abenteuerwege“ eher weniger geboten werden.